Menu

Freitag, 2. Dezember 2022

Süßes Dankeschön für engagierte Mithilfe

Wormser Imkerschaft bedankt sich bei Nestmelder*innen der asiatischen Hornisse

Ein beeindruckendes Nest am Giebel der Südseite eines Hauses im idyllischen Ortsteil Hochheim, von der Straße aus nicht zu übersehen: Familie Hein nahm die emsigen Insekten bereits bei den ersten Schritten des Nestbaus wahr, hielt sie aber für die geschützte einheimische Hornisse. Erst die Berichterstattung über die asiatische Hornisse (vespa velutina), die seit 2019 auch in Worms entdeckt wurde, machte das Ehepaar unsicher und so meldeten sie das Nest beim Imkerverein Worms und Umgebung.

Hintergrund: Das invasive Insekt, das von Südostasien über Frankreich seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, wurde hier 2014 erstmals nachgewiesen. Seit 2019 breitet sich die meldepflichtige Art auch in Worms aus, und stellt sowohl Umweltschützer*innen, Imker*innen und Behörden vor große Herausforderungen.

Das Problem: Die asiatischen Hornissen bilden gigantische Staaten und ernähren sich von bestäubenden Insekten. Bevorzugt werden Honigbienen, falls Bienenvölker in der unmittelbaren Nähe beheimatet sind, in großer Menge vertilgt. So auch beim Nest bei der Familie Hein. Von hier wurde voraussichtlich der Bienenstand des Gemeinschaftsgartens in Pfiffligheim angeflogen, so der Vorstand des Wormser Imkervereins Sebastian Besier, der unter anderem auch den dortigen Bienenstand betreut. „Wir haben an den Bienenvölkern etliche jagende asiatische Hornissen entdeckt und waren alarmiert. Das Nest zu finden stand natürlich auf dem Plan, ist aber extrem aufwändig. Von daher haben wir uns sehr gefreut, dass auf unsere letzten Berichte hin, in der lokalen Presse, die Bevölkerung sensibilisiert wurde, und einen achtsamen Blick in Baumkronen, Dachüberstände etc. geworfen hat“, so Besier.

Bereits drei Nester wurden aufgrund dieser Sensibilisierung in Worms und Umgebung gemeldet. Volker Deutsch, ebenfalls Imker und sowohl im Imkerverein Worms als auch bei den Bienenfreunden Wonnegau engagiert, stellt fest: „Wenn wir diesem Thema nicht adäquat begegnen, haben wir in unmittelbarer Zukunft ein riesiges Problem.“ Er weiß, dass es sowohl von den aufmerksamen Mitbürger*innen als auch von engagierten Imker*innen abhängt, ob die asiatischen Hornissen entdeckt, ihre Nester lokalisiert und schließlich auch entfernt werden können.

Daher war es Volker Deutsch ein Herzensanliegen, Familie Hein zwei Gläser seines Honigs als Dankeschön für ihren Einsatz persönlich zu überreichen. Diese Geste soll zukünftig allen Melder*innen zuteilwerden. Viele Wormser Imker*innen haben sich bereit erklärt, ihren Honig gerne dafür bereitzustellen. Es lohnt sich also doppelt, die Augen offen zu halten und jedes gesichtete Nest unverzüglich zu melden, am besten unter info@wormser-imkerverein.de.

Bildunterschrift: von links nach rechts: Volker Deutsch, Sigrun Hein, Sebastian Besier
Bild: Sebastian Besier


Beitrag erstellt am 2.12.2022 von Thomas Bugert
Beitrag geändert am 5.12.2022 von Thomas Bugert